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Stethoskop
Diagnose eines anaphylaktischen Schocks
Die Diagnose eines anaphylaktischen Schocks wird in der Regel bereits vom Notarzt gestellt, der die Symptome eindeutig verifizieren kann.
Anaphylaktischer Schock

Diagnose eines anaphylaktischen Schocks

Treten bei einem Betroffenen mit bekannten Allergien nach Kontakt mit einem Allergen Symptome wie starke Hautrötungen, Atemnot, Schwindel, Kreislaufbeschwerden und Desorientierung auf, sollte unverzüglich ein Notruf abgesetzt werden. In der Regel erkennt der Notarzt bei einem diagnostizierten Allergiker sofort die Symptome eines anaphylaktischen Schocks und leitet entsprechende lebensrettende Maßnahmen ein.

Bei Betroffenen, die bis dato keine diagnostizierte Allergie aufwiesen, ist nach der Notfallbehandlung der Hausarzt und im Folgenden ein Hautarzt oder Allergologe für die weiterführende Diagnostik der richtige Ansprechpartner. War bisher keine Allergie bekannt, gibt meist der Auslöser für den körperlichen Ausnahmezustand erste Hinweise darauf, dass es sich tatsächlich um einen anaphylaktischen Schock handelte. Solche Auslöser sind beispielsweise ein Insektenstich, ein zuvor eingenommenes Antibiotikum oder bekannte allergieauslösende Nahrungsmittel wie Fisch und Meeresfrüchte, Soja, Weizen und bei Kindern häufiger Milch und Eier.

Diagnose eines anaphylaktischen Schocks: Anamnese – ausführliches Arzt-Patientengespräch

In der Regel führt ein anaphylaktischer Schock zu einer Notfallbehandlung im Krankenhaus, sofern keine Allergie bekannt und kein Notfallset vorhanden war. Der nachfolgende Besuch beim Hausarzt dient also der Klärung, wie es zu dem anaphylaktischen Schock gekommen ist und was genau der Auslöser war.

Der Arzt wird diesbezüglich eine ausführliche Befragung durchführen, ob es in der Vergangenheit bereits zu auffälligen körperlichen Reaktionen gekommen ist und ob diese Reaktionen mit einem bestimmten Auslöser einhergegangen sind.

Pricktest

Um eine Allergie zu diagnostizieren, kann der Arzt einen sogenannten Pricktest durchführen. Ein solcher Test ist bei Verdacht auf eine Allergie eigentlich Standard, kann jedoch bei einem Patienten mit vorherigem anaphylaktischen Schock ohne bekannte Ursache kritisch sein. Deshalb sollte ein solcher Pricktest nur von erfahrenen Ärzten mit der Möglichkeit auf sofortige Notfallbehandlung durchgeführt werden.

Bei einem Pricktest werden standardisierte Allergene auf den Unterarm getropft und mit einer Lanzette in die Haut eingestochen. Eine Reaktion erfolgt meist binnen 20 Minuten und zeigt sich meist in Form von Rötungen und Schwellungen. Allerdings ist der Pricktest in Bezug auf einen anaphylaktischen Schock nicht valide – er zeigt zwar, gegen welche Substanzen eine Allergie vorliegt, jedoch nicht das wirkliche Ausmaß der Symptome.

Scratchtest

Auch der Scratchtest ist nach einem anaphylaktischen Schock nur unter Vorsicht und in Notfallbereitschaft des behandelnden Fachpersonals durchzuführen. Prinzipiell erfolgt er ähnlich dem Pricktest, mit dem Unterschied, dass die Allergene in einen etwa ein Zentimeter langen Hautschnitt eingerieben oder gegebenenfalls unter die Haut gespritzt werden.

Bluttest nach einem anaphylaktischen Schock

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit eines Bluttests nach einem anaphylaktischen Schock. Dabei wird das Blut auf die Antikörper Immunglobulin E (IgE) und spezifisches IgE untersucht. Hat sich bei der vorherigen Diagnose bereits ein Verdacht auf ein spezifisches Allergen ergeben, kann diese Substanz als Provokation vor dem Bluttest gegeben werden. Auch diese Art der Diagnose sollte nur unter Notfallbereitschaft erfolgen.

Sabrina Mandel