Suche
Stethoskop
Prävention eines anaphylaktischen Schocks
Zur Prävention eines anaphylaktischen Schocks gilt es, das auslösende Allergen zu meiden. Ein Notfallset enthält Medikamente zur schnellen Hilfe im Akutfall.
Anaphylaktischer Schock

Prävention eines anaphylaktischen Schocks

Ein anaphylaktischer Schock ist die heftigste Ausprägung einer allergischen Reaktion, die binnen Minuten lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Die erste präventive Maßnahme ist entsprechend, bekannte Allergene vollständig und ohne Ausnahme zu meiden. Bei bekannten Auslösern wie z. B. Nahrungsmittelallergien ist die Vermeidung als Prävention eines anaphylaktischen Schocks in der Regel einfacher zu realisieren. Anders sieht es jedoch bei Inhalationsallergien aus, die beispielsweise durch Pollen oder Hausstaub ausgelöst werden oder auch bei Insektenstichen.

Patienten mit einer Allergie sind in der Regel bei einem Hausarzt oder Allergologen in Behandlung. Der zuständige Arzt wird einem Allergiker stets zu einem Notfallset raten, wenn der Patient unter Asthma leidet, in der Vergangenheit bereits heftige allergische Reaktionen aufwies, die in ihrer Tendenz eher steigend in ihrer Schwere verliefen und wenn bereits ein anaphylaktischer Schock aufgetreten ist. Auch sehr sensible Patienten, die bei Minimalkontakt mit dem Allergen bereits heftige Symptome entwickeln und Erwachsene mit Mastozytose erhalten in der Regel eine ärztliche Verschreibung für ein Notfallset. Ein solches Notfallset kann in einem akuten Allergiefall einem anaphylaktischen Schock vorbeugen.

Notfallset zur Prävention eines anaphylaktischen Schocks

Wenn eine Allergie bekannt ist, kann der behandelnde Arzt ein Notfallset verordnen. Die im Set enthaltenen Arzneien dienen der Vorbeugung eines anaphylaktischen Schocks bei Kontakt mit dem Allergen. Es ist entsprechend überaus wichtig, sich als Allergiker mit dem Notfallset und der Anwendung der darin enthaltenen Sofortmaßnahmen vertraut zu machen. Auch nahestehende Personen sollten über das Notfallset und seine Anwendung informiert sein. Bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für einen anaphylaktischen Schock empfiehlt sich zudem, Pädagogen, Lehrer und auch Eltern naher Freunde über die Handhabung in Kenntnis zu setzen.

Im Notfallset enthalten sind in der Regel:

  • ein Anaphylaxie-Notfallplan, der als eine Art Allergiepass für den Betroffenen gilt. Der Plan ist mit einem Passbild und persönlichen Daten versehen und erklärt in für Laien verständlicher Sprache die notwendigen Sofortmaßnahmen bei einem anaphylaktischen Schock sowie die Handhabung der im Set enthaltenen Medikamente.
  • ein Anaphylaxie-Pass, der ähnlich wie bei einem Impfpass die zuletzt verordneten Medikamente und ihre Dosis auflistet. Dieser Pass wird vom behandelnden Arzt ausgefüllt und bei Änderungen aktualisiert.
  • ein Adrenalin-Autoinjektor, der bei einem Akutfall (wie beispielsweise einem Insektenstich) in den Oberschenkel appliziert wird. Das Adrenalin sorgt in Minutenschnelle für eine Verengung der Blutgefäße und stabilisiert den Blutdruck und den Kreislauf.
  • ein Antihistaminikum, welches die Entzündungsreaktionen im Körper hemmt.
  • Beta-2-Adrenozeptoragonist, ein bronchienweitendes Medikament, welches insbesondere für Patienten mit diagnostiziertem Asthma bronchiale lebenswichtig werden kann.
  • Glukokortikoid als Flüssigkeit, Tablette oder auch Zäpfchen (speziell bei Kindern), was eine erneute Entzündungsreaktion nach der Erstbehandlung verhindern soll.
  • Adrenalin zur Inhalation.

Die Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie Training und Edukation e. V. (AGATE) sowie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) bieten kostenlose Schulungen und Webinare zum korrekten Umgang mit dem Notfallset an.

Sabrina Mandel